Wer hätte das gedacht, dass man in der Schule erworbenes und teilweise schon in Vergessenheit geratenes Wissen, mal im praktischen Anwendungsfall bestaunen darf.
Die Rede ist hier von dem Phänomen der Osmose oder besser dem praktischen Einsatz der Umkehr-Osmose zur Wasserenthärtung im Wasserwerk Bruchsal. Diese wurde uns bei unserem Besuch zusammen mit unseren Freunden aus Hambrücken am 28.07 vom Wassermeister, Herrn Frank, Schritt für Schritt im praktischen Einsatz vorgestellt.
Einfach gesprochen nutzt das Verfahren der Umkehr-Osmose eine Membran, durch die nur reines Wasser und nicht die Kalkbestandteile hindurchdringen kann. Umkehr-Osmose heisst das Verfahren deshalb, weil normalerweise, eine Flüssigkeit versucht ein Konzentrationsgefälle durch eine Membran auszugleichen. Nur durch entsprechenden Druck auf der Seite mit dem Konzentrat, wird das „reine“ Wasser durch die Membran zurückgepresst. Dieses Verfahren wird auch bei der Meerwasserentsalzung seit vielen Jahren eingesetzt.
Herr Frank führte uns durch die verschiedenen Phasen der Wasserenthärtung und der damit verbundenen Systemtechnik. Im Dialog mit den Teilnehmern konnten auch einige alltägliche Fragen beantwortet werden. Wie z.B. dass die Aufnahme von Calcium für den Körper zum Großteil durch die Nahrung und nicht durch das Trinkwasser erfolgt. Nicht zu vernachlässigen sind die erhöhten Kosten durch den Bau, Betrieb und den Erhalt einer solchen Anlage. „Die Zusatzkosten wurden aber von den Bürgern in Bruchsal ohne negative Rückmeldung getragen“, so Herr Frank, „da diese so zufrieden waren mit Ihrem neuen –weichen- Wasser“.
Ob dieses Verfahren der Umkehr-Osmose für Waghäusel in Frage kommt, hängt neben dem Kostenthema auch von den örtlichen Gegebenheiten ab, da z.B. auch das mit Kalk konzentrierte Wasser abgeleitet werden muss.