Das Land Baden-Württemberg begrüßt ausdrücklich Projekte zur Nutzung der tiefen Geothermie, da sie eine grundlastfähige und erneuerbare Strom- und Wärmequelle darstellt. Gleichzeitig sind jedoch auch die Unsicherheiten in der Bevölkerung ernst zu nehmen. Insbesondere da die geologischen und verwaltungstechnischen Zusammenhänge sowie die Genehmigungsverfahren komplex und damit erklärungswürdig sind. Es gibt viele erfolgreiche und produktive geothermische Anlagen, z.B. der Stadtwerke in München oder in unserer Nachbarschaft im nördlichen Elsass.
Die Karlsruher Firma Deutsche Erdwärme hat die 2019 in Waghäusel durchgeführten 3D-Messungen ausgewertet und würde darauf basierend gerne ein Geothermie-Kraftwerk errichten. Die Auswertung der 3D-Seismik ergab, dass in einer Tiefe von ca. 3.500 m aus unterirdischen Verwerfungen Wasser mit einer Temperatur höher 150°C gewonnen werden kann. Das Erdwärme-Kraftwerk hätte zwei Bohrungen, über die Wasser aus der Tiefe nach oben transportiert, Wärme entzogen und über die zweite Bohrung wieder in die Tiefe fließt. Ausgehend von 8.000 Volllaststunden könnten mehrere Tausend Haushalte und Unternehmen mit Strom und Wärme versorgt werden. Will man das volle Potenzial der Geothermie ausnutzen, macht es Sinn, neben der Stromerzeugung die vorhandene Wärme zu nutzen. Die Einspeisung des Stromes in das bestehende Stromnetz wäre noch recht einfach, herausfordernder wird es, die zur Verfügung stehende Wärmemenge zu möglichen Abnehmern zu transportieren. Die nachhaltige Energiegewinnung stellt uns alle vor viele Fragen und ist auch mit Ängsten verbunden. Die Freien Wähler wünschen sich daher öffentliche Informationsveranstaltungen mit allen Beteiligten, um diesen Ängsten und Fragen offen in einem konstruktiven Dialog zu begegnen.
Allgemeine Informationen: www.geothermie.de
Praxisbeispiele Stadtwerke München www.swm.de