Wir waschen uns damit, wir duschen, kochen, trinken es und manche füllen ihre Pools damit – Trinkwasser. Wir drehen den Wasserhahn auf, doch ist es selbstverständlich, dass auch immer Wasser sprudelt? Das Wasserwerk im Gewann Hegerfeld in Kirrlach versorgt neben Hambrücken auch unsere gesamte Stadt mit Trinkwasser. Die Gebäude und die Anlagentechnik sind in die Jahre gekommen. Seit über 60 Jahre versorgen uns die Pumpen mit Wasser. Die Beschäftigten stellen mit viel Fachkenntnis und Engagement sicher, dass wir tagtäglich ausreichend Wasser zur Verfügung haben, auch wenn sich kaum noch bezahlbare Ersatzteile beschaffen lassen. In Anbetracht der veralteten Technik und maroden Gebäude muss unsere Wasserversorgung dringend komplett erneuert werden. Da stellt sich schon die Frage, warum nie Schritt für Schritt modernisiert wurde. Und jetzt? Lohnt eine Sanierung? Muss neu gebaut werden? Erste Abschätzungen eines spezialisierten Ingenieurbüros zeigen, dass ein Neubau gegenüber einer Modernisierung nur unwesentlich teurer werden würde. Hinzu kommt das Risiko einer Störung im laufenden Betrieb, sollte während einer Sanierung etwas Unvorhergesehenes passieren. Und zu alledem gibt es keine separate Einspeisung, die im Notfall einen Austausch mit der Wasserversorgung einer benachbarten Gemeinde erlauben würde. Ob im Zuge dieser Erneuerung auch gleich das verschiedentlich geforderte weiche Wasser kommt, darf aus aktueller Sicht bezweifelt werden. Neben den zusätzlichen Kosten gilt es noch eine andere Hürde zu nehmen: Es werden zum Spülen der Filter viele Zehntausend Liter Wasser benötigt. Wasser, dass in Angesicht der wachsenden Stadt und weiterer Neubaugebiete eventuell nicht zur Verfügung steht. Da bereits heute fast die komplette genehmigte Wassermenge aus den Brunnen gefördert wird, besteht nur eine Reserve von kleiner 10%.
Es besteht dringender Handlungsbedarf! Hoffen wir, dass in Anbetracht der anstehenden Investitionen im Millionenbereich rechtzeitig Rücklagen im Zweckverband Wasserversorgung Lußhardt gebildet werden – damit die Wassergebühren auch in Zukunft bezahlbar bleiben.
