Nachfolgend findet sich der Leserbrief unseres Mitglieds, Jörg Bottler, aus der BNN zum Artikel „Bürger wären gefragt“
Nun haben wir sie auch in Waghäusel – Die Bürgernähe-, die von vielen Parteien beliebt vor Wahlen und nun auch von Oberbürgermeister, Walter Heiler, in Waghäusel auf die Fahne des Silo Abrisses geschrieben wird. Ach nein, es ist ja nur eine persönliche Meinung, und die darf man ja selbstverständlich auch als Oberbürgermeister beim Neujahrsempfang in Ausübung seines Amtes und als Vertreter der Stadt kundtun.
Selbst wenn sich dadurch sämtliche gewählten Meinungsvertreter im Gemeinderat der Stadt Waghäusel fragen müssen, warum sie ein Ehrenamt wahrnehmen, um die Stimmen der Stadtbevölkerung zu repräsentieren, sich engagieren in Gesprächen mit den Bürgern und so im Sinne eines demokratischen Prozesses für einen Silo-Abriss entschieden haben. Nein, zählt nicht, wenn ein Oberbürgermeister nun mal eine davon abweichende – aber, ich betone, „persönliche Meinung“ hat.
Als Bürger fragt man sich natürlich auch, warum man noch zur Wahl geht. Wenn die gewählten Vertreter im Gemeinderat nicht bei Mehrheitsentscheidungen auch die Rückendeckung der Stadtführung haben. Nicht, dass ich falsch verstanden werde. Man kann und sollte sich konstruktiv mit Themen auseinandersetzen, unterschiedliche Sichtweisen diskutieren, aber dann bei Klarstellung aller verfügbaren Fakten eine Entscheidung treffen. Diese Entscheidung nochmal anzufechten und damit die gewünschte Ruhe wieder ad absurdum zu führen, hilft weder dem Vorankommen der Stadt, noch hilft es zukünftige Kandidaten für die Arbeit im Gemeinderat zu begeistern. Aber vielleicht ist das ja auch das Ziel – Des OBs Wille geschehe.